Germanium: Knappheit und ein Blick in die Zukunft — Teil 2
Doch uns allen muss klar sein, wo dieser Weg in Zukunft hinführen wird. Denn alle unsere Ressourcen scheinen gleichzeitig auszugehen. Nur manche davon eben noch schneller. Und genau diese Ressourcen bezeichnen wir als kritisch für unseren Lebensstandard und unsere technisierte Welt. Man kann es nicht anders sagen: Es wird konsumiert, als wenn es kein Morgen gäbe. Recycling wird nur in viel zu wenigen Fällen genutzt. Die Müllhalden des Elektroschrotts werden die Minen der Zukunft sein. Diese Denke aber ist falsch. Denn es wird ein Morgen geben. Das Morgen unserer Kinder, deren Zukunft wir verbauen.
Denn im Augenblick wird in Dekaden gedacht. Also in der Versorgung der Nationen und Industrien für das jeweils nächste Jahrzehnt. Denn in dieser Zeit kann man Produkte und Preise planen, kann man Substitutionen von Technologien, Verfahren und Metallen einschätzen. Aber was wird sein, wenn wir etwas weiter in die Zukunft schauen. Was wird in einem Jahrhundert sein. Werden wir dann technisch in der Lage sein, fast alles zu schaffen und werden wir dann die Rohstoffe für unsere Erzeugnisse nicht mehr im Zugriff haben?
Wird es zu Verteilungskämpfen kommen und werden Nationen Handelskriege um die wichtigsten Metalle führen?
Es gibt nur zwei Wege aus diesem Dilemma. Erstens auf jeden Fall jetzt vorsorgen und alle nötigen Metalle privat, als Firma und als Nation on Stock legen. Zweitens, unsere technologische Entwicklung nutzen, um den Verbrauch der Metalle zu minimieren, die Verteilung zu verkleinern und das Recycling zu verbessern. Auch dann werden uns Metalle ausgehen. Aber wesentlich später. Und vielleicht sind wir ja bis dahin klüger geworden.